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Mainz, 19.12.2025 (PresseBox) – Die Wochen vor Weihnachten verändern das Mobilitätsverhalten der Menschen spürbar: Einkaufsorte, Supermärkte und Freizeitflächen verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Besuchern. Damit nimmt auch die Zahl der Parkverstöße zu. Eine interne Analyse des Parksystemanbieters Avantpark zeigt, wo der Druck besonders hoch ist. Zwischen Einkaufszentren und regionalen Hotspots offenbaren sich überraschende Unterschiede. Sie machen deutlich, warum manche Standorte anfälliger sind als andere und warum die Stornierungen von Strafzetteln ausgerechnet im Advent sprunghaft ansteigen. Mario Feghali von Avantpark erklärt, wie digitale Systeme helfen können, Stress zu reduzieren und Stellflächen zu entlasten.

Wenn die Adventszeit beginnt, verwandeln sich Städte in ein zunehmendes Verkehrschaos: Autofahrer stehen auf überfüllten Stellplätzen Schlange, Einzelhandel- und Lebensmittelgeschäfte werden überlaufen. Die Folgen sind steigender Parkdruck und damit mehr Strafzettel. „Wir sehen in den Wintermonaten eine deutliche Zunahme der Nutzung unserer Flächen“, berichtet Mario Feghali, Leiter Kundenbetreuung und Marketing des Parksystemanbieters Avantpark. Zudem zeigen aktuelle Zahlen des Unternehmens einen Anstieg der Parkverstöße um über 10 Prozent im letzten Jahr. „Diese Daten lassen nicht darauf schließen, dass Autofahrer nachlässiger sind, wie man zunächst annehmen könnte. Vielmehr zeigt sich, dass digitale Parksysteme Verstöße inzwischen deutlich präziser erfassen“, erklärt Feghali. Setzt man die Zahlen von November bis Januar der letzten drei Jahre ins Verhältnis zu den aktiven Parkplätzen, ergibt sich ein differenzierteres Bild: Während Ende 2023 die Parkverstöße leicht zurückgegangen sind, stiegen sie Ende des letzten Jahres wieder an. „Auf Flächen, die schon seit Jahren mit digitalen Systemen arbeiten, sehen wir, dass sich das Parkverhalten mittlerweile eingespielt hat. Mehr Verstöße finden wir vor allem an neuen Standorten, wenn sich Autofahrer mit den neuen Abläufen erst vertraut machen müssen“, so der Experte. Besonders spannend sind laut Feghali die Unterschiede in den Regionen sowie in den Branchen. „Vor allem in den vier Wochen vor Weihnachten nehmen wir große Unterschiede im Parkverhalten der Nutzer wahr“, berichtet der Leiter der Kundenbetreuung. Mario Feghali über die Branchen, in denen Strafzettel zur Weihnachtszeit zugenommen haben, sowie die Städte, in denen Autofahrer besonders oft von Verstößen betroffen sind.

Wo es in der Adventszeit besonders eng wird

Avantpark registrierte im vergangenen Winter bundesweit höhere Parkverstöße an einigen neu eingerichteten Standorten. Besonders auffällig waren dabei größere Städte wie Dresden in Sachsen, Wiesbaden in Hessen oder Weinheim in Baden-Württemberg, aber auch kleinere Orte wie Ilmenau in Thüringen, Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und Beeskow in Brandenburg. Machen diese Regionen damit das Rennen um die meisten Falschparker Deutschlands? Feghali relativiert: „Nein, die Unterschiede spiegeln weniger das regionale Parkverhalten als die jeweilige Standortstruktur wider.“ Er erklärt, dass die höheren Zahlen vor allem durch die starke Frequentierung der Parkflächen entstehen: Supermärkte, Einkaufszentren und Standorte mit mehreren Geschäften sind in der Adventszeit besonders gut ausgelastet. Gerade zu Beginn der digitalen Parkraumbewirtschaftung verzeichnen Flächen mit mehreren Handelsnutzungen, hohem Kurzzeitverkehr oder großem Kundenandrang mehr Fehlverhalten. „Das ist ein typischer Effekt, wenn Nutzer sich zunächst an klare Regeln und die digitale Kontrolle gewöhnen müssen. Um den Einstieg zu erleichtern, können wir auch bei Bedarf auf neuen Parkflächen zusätzlich Personal vor Ort bereitstellen, an das sich Autofahrer bei Fragen direkt wenden können,“ so Feghali. Die digitale Parkraumbewirtschaftung zeigt, wann und wo Stellflächen besonders ausgelastet sind, und erleichtert so die Planung für Betreiber. „Mit den Daten lassen sich Stoßzeiten erkennen, Personal gezielter einsetzen und die Zahl der Verstöße langfristig reduzieren“, erklärt Feghali.

Mehr als doppelt so viel neue Verstöße: Diese Branche ist hart getroffen

„Im Einzelhandel registrieren unsere Systeme auf einzelnen Parkplätzen im letzten Jahr bis zu 100 Prozent mehr Verstöße als zuvor“, erklärt Feghali und ordnet die Zahlen ein: „Das zeigt, dass die kamerabasierte Kennzeichenerfassung zuverlässig funktioniert, Fehlverhalten erfasst und von unseren Kunden positiv bewertet wird.“ Vor allem Supermarkt- und Einkaufszentrum-Parkplätze profitieren davon: „Wenn Menschen noch das letzte Weihnachtsgeschenk oder Zutaten fürs Festessen besorgen, sind die Stellflächen stark frequentiert und die Durchlaufzeiten kurz. Digitale Systeme stellen sicher, dass trotzdem alles geordnet abläuft“, so der Experte weiter. In öffentlichen Einrichtungen und Verwaltungen fällt der Anstieg deutlich geringer aus. „Das liegt daran, dass sich der Besucherandrang hier hauptsächlich auf die Tage unmittelbar vor und nach den Feiertagen konzentriert. Die Kennzeichenerfassung sorgt auch hier für klare Abläufe und Entlastung für das Personal“, erklärt Feghali.

Stornoquote: Parkverstöße werden oft nachträglich aufgehoben

„Überraschend für uns ist, dass rund ein Drittel der Parkverstöße im vergangenen Weihnachtszeitraum nachträglich storniert werden konnten“, berichtet Feghali und erklärt: „Grund dafür war meist, dass Nutzer Zahlungen oder Nachweise nachträglich erbracht haben.“ In der hektischen Weihnachtszeit kann die Bezahlung der Parkgebühr schon manchmal vergessen werden. „Dieses Verhalten wird durch unsere Zahlen belegt, denn die meisten Verstöße entstehen ohnehin nicht an den Feiertagen selbst, sondern an den einkaufsstarken Tagen davor. Das setzt die Menschen zusätzlich unter Stress“, erklärt Feghali. Daher bieten Parkplatzbetreiber wie Avantpark auch Möglichkeiten an, die Gebühr im Nachhinein zu bezahlen. Die konkrete Handhabung hängt von den jeweiligen Einstellungen der einzelnen Flächen ab. Damit Städte und Betreiber besser auf diese saisonalen Muster reagieren können, braucht es vor allem transparente Daten und flexible Steuerung. „Kommunen, Händler und Flächenbetreiber sollten die Chance nutzen, ihre Parkräume jetzt digitaler und nutzerfreundlicher zu organisieren, um den Verkehr zu entzerren, Ärger zu vermeiden und die Innenstadt zur Weihnachtszeit spürbar zu entlasten“, betont Feghali abschließend.