Mit dem Start des Porsche 911 GT3 R Hybrid in China am Sonntag (7.11.2010) lässt der Stuttgarter Sportwagenhersteller ein erfolgreiches Motorsportjahr ausklingen. Der Wagen mit dem 353 kW / 480 PS starken Verbrennungsmotor sowie zwei je 60 kW / 81 PS leistenden Elektromotoren an der Vorderachse startet beim 1000-Kilometer-Rennen in Zhuhai. Porsche nutzt das letzte Saisonrennen des neu geschaffenen Intercontinental Le Mans Cup, um seinen Technologieträger, auch auf dem wichtigen Absatzmarkt China zu präsentieren. Hinter dem Steuer werden die beiden Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) sitzen.
Auf dem 4,319 Kilometer langen Zhuhai International Circuit, der 1996 fertig gestellten ersten permanenten Rennstrecke im Reich der Mitte, startet der 911 GT3 R Hybrid in der Klasse GT Experimental außer Konkurrenz. Sein neuartiges Hybridsystem wurde speziell für den Einsatz im Rennwagen entwickelt. Es unterscheidet sich im Aufbau und in den Komponenten deutlich von konventionellen Hybridsystemen. Ein elektrischer Vorderachsantrieb mit zwei Elektromaschinen ergänzt den 4-Liter-Sechszylinder-Boxermotor im Heck. Die zum Antrieb benötigte Energie rekuperiert der 911 GT3 R Hybrid beim Bremsen und speichert diese in einem elektrischen Schwungrad. Beim Beschleunigen wird diese Energie automatisch zur Entlastung des Verbrennungsmotors an die Vorderräder abgegeben. Das führt zu einer Reduzierung des Verbrauchs und damit zu einer Erhöhung der Reichweite auf der Strecke. Die Fahrer können auf die gespeicherte Energie darüber hinaus mit einer Boost-Wippe am Lenkrad zurückgreifen und sie bei Überholvorgängen nutzen.
Bei seinem ersten Motorsporteinsatz, dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Mai, hatte der Hybrid-Rennwagen bis kurz vor Schluss das Gesamtklassement angeführt, ehe er mit Motorschaden ausschied.
Neben dem Porsche 911 GT3 R Hybrid sind in Zhuhai, der direkt an Macau grenzenden Küstenstadt im Süden Chinas, auch drei Porsche 911 GT3 RSR am Start. Mit dem erfolgreichsten GT-Rennwagen der Saison, der als Fahrzeug mit der besten Gesamteffizienz auch in der Umweltwertung Michelin Green X Challenge siegte, gehören die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) und Richard Lietz (Österreich) zu den Favoriten in der Klasse GT2. In dieser Saison konnten sie zum zweiten Mal hintereinander die Le Mans Series gewinnen. Der ehemalige Porsche-Junior Martin Ragginger (Österreich) sowie Gianluca Roda (Italien) und Christian Ried (Schönebürg) wechseln sich im zweiten vom Team Felbermayr-Proton eingesetzten 911 GT3 RSR ab. Der zweifache Porsche-Supercup-Gewinner und ehemalige FIA-GT-Meister Richard Westbrook (Großbritannien) fährt zusammen mit Darryl O’Young (Hongkong) den 911 GT3 RSR des Teams Prospeed Competition. (ampnet/jri)