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Hamburg, 08.09.2025 (PresseBox) – Klimaneutrale Antriebstechnologien sind für die Logistikbranche ein zentrales Thema. Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger, denn er lässt sich emissionsfrei nutzen und ermöglicht kurze Betankungszeiten. So bieten Brennstoffzellenstapler vor allem bei Dauerbetrieb Vorteile: Sie fahren besonders effizient und fast unterbrechungsfrei, da die Tankzeiten nur wenige Minuten betragen. Zudem punkten Brennstoffzellenstapler mit einem geringen Wartungsaufwand, was den Geräten eine hohe Einsatzbereitschaft beschert. Bei anhaltend hohem Energiebedarf sieht man Wasserstoff klar im Vorteil. Das macht die Technologie besonders für den Dauerbetrieb interessant – etwa in großen Logistikzentren, wo die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit zählt. Als Pioniere auf diesem Gebiet agieren Unternehmen wie die Leipziger Günsel Fördertechnik und Fahrzeugbau GmbH, die eine mit Wasserstoff betriebene Linde-Staplerflotte im BMW-Werk Leipzig erfolgreich implementieren konnte.

Anfang der 2010er-Jahre kam Günsel in Leipzig zum ersten Mal mit wasserstoffbetriebenen Flurförderfahrzeugen in Berührung, mittlerweile vermietet sie diese an Kunden und gewährleistet den kompletten Service für das Gesamtsystem. 2013 startete ein Forschungsprojekt mit elf Brennstoffzellen-Schleppern und -Staplern. Schon damals errichtete BMW im Karosseriebau die deutschlandweit erste Hallen-Tankstelle für Wasserstoff. Das darauffolgende FFZ-70-Projekt ab 2018 lief in Zusammenarbeit von BMW, Linde MH, Günsel als Systemlieferant und Servicepartner aus dem Linde-Händlernetz, Fronius und der TU München – gefördert vom Bundesverkehrsministerium. In diesem Forschungsprojekt wurden im Dezember 2018 70 zusätzliche Routenzüge in Betrieb genommen. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Mittlerweile sind über 220 Fahrzeuge in der Intralogistik des Werks im Einsatz – die größte Wasserstoff-Flotte in Deutschland. Nach Angaben von Günsel summieren sich die Betriebsstunden aller H2-Flurförderzeuge inzwischen auf über 600.000.

Im Einsatz sind neben den Routenzügen auch Kommissionierer, Hochhubwagen sowie Schubmast- und Gegengewichtsstapler Made by Linde, die alle mit Brennstoffzellenantrieb laufen. Die Betankung erfolgt an sechs Wasserstoffzapfsäulen, welche direkt an den Wegstrecken der Fahrzeuge platziert sind. Stapler tanken in unter fünf Minuten voll und können anschließend eine gesamte Schicht weiterarbeiten. Das ermöglicht einen kontinuierlichen, reibungslosen Mehrschichtbetrieb. Zudem entfallen lokal CO₂-Emissionen komplett, wenn der Wasserstoff grün erzeugt wird. Ein weiterer Vorteil: Die Brennstoffzellen haben eine Lebensdauer von etwa 10.000 Betriebsstunden und sind äußerst wartungsarm.

Sämtliche Erfahrungen aus über 600.000 Betriebsstunden im Leipziger BMW-Werk zeigen, dass Brennstoffzellenstapler nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich sind. Ihre hohe Verfügbarkeit, die kurzen Tankzeiten sowie schnelle Wege zur Zapfsäule reduzieren Stillstände und steigern die Effizienz ganzer Logistikketten. Auch die Mitarbeitenden profitieren: Nicht notwendige Batteriewechsel bedeuten weniger körperliche Belastung und ein sichereres Arbeitsumfeld. Für Günsel ist dies ein klarer Beweis, dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Praxis nicht ausschließen, sondern gegenseitig verstärken.

René Günsel, Geschäftsführer von Günsel Fördertechnik, fasst seine Erkenntnisse so zusammen: „Das Projekt ‚Wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge‘ hat klar bewiesen, dass Günsel dazu beitragen kann, unseren Kunden eine langfristige CO2-neutrale Antriebstechnologie für ihre Linde-Flurförderfahrzeuge anzubieten.“ Mehrere Günsel-Servicetechniker betreuen die Flurförderzeuge vor Ort und kümmern sich um die Wartung und den Service. BMW sieht Leipzig als Blaupause, 2026 wird das Werk in Regensburg auf Wasserstoff-Logistikfahrzeuge umgestellt. Erkenntnisse aus dem erfolgreichen Projekt in Leipzig sollen auch auf andere Branchen übertragen werden. Mit Günsel als kompetenten Partner soll die H2-Flotte in Mitteldeutschland weiter wachsen. Wasserstoffbetriebene Stapler sind keine Zukunftsvision mehr, sondern setzen Maßstäbe für eine CO₂-freie Intralogistik.