„Ultimate Luxury“-Crossover von Mercedes
Das Segment der Highend-SUV füllt sich: Bentley hat den Bentayga, Lamborghini den Urus, Rolls-Royce kommt bald mit dem Cullinan. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis Mercedes-Benz kontern würde. Und zwar mit dem Vision Mercedes-Maybach Ultimate Luxury, der auf der Autoshow in Peking Weltpremiere feierte. Zwar noch als Studie, aber Designchef Gorden Wagener (49) formulierte schon mal die Kampfansage: „Der wird fast unverändert so auf den Markt kommen!“
Wann und zu welchem Preis wollte (oder konnte) der smarte Erfolgszeichner zwar nicht verraten, aber das Showcar zeigte, wo die Reise hingeht: der Crossover, eine Kombination aus Limousine und SUV, ist ein reines Elektrofahrzeug mit vier Elektromotoren und Allradantrieb. Leistung 550 kW (750 PS), Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h abgeregelt, die Reichweite soll über 500 Kilometer betragen.
Der Innenraum ist eine Ansammlung edler Materialien aus roségoldenem Metall, dunklem Ebenholz und weißem Leder, dazu Hightech mit zwei großen Displays im Cockpit und einer intelligenten Software, die zum Beispiel den Terminkalender seines Besitzers kennt und die Routen dorthin eigenständig vornimmt. Oder zur Stimmung der Passagiere die passende Musik wählt.
Gefahren wird mit Chauffeur und irgendwann sicherlich autonom, aber bis es soweit ist, können die Passagiere im Fond abwarten – und Tee trinken. Zwischen den beiden Rücksitzen ist ein beheizbares Tablett mit Kännchen und Tassen eingelassen, und wer die Blümchen daneben für leicht kitschig hält, ist vermutlich nicht chinesischer Herkunft. Denn exakt auf Besserverdienende unter den Erben Maos zielt dieses Fahrzeug ab, und dazu passt, dass es im Designstudio von Mercedes-Benz in Peking entstand.
Darf es etwas L sein?
Die Chinesen stehen oft im Stau und lieben unter anderem deshalb – obwohl überwiegend nicht mit überlanger Körpergröße gesegnet – größtmögliche Beinfreiheit im Fond ihres Autos. Natürlich kann ihnen geholfen werden, und zwar mit Langversionen von Erfolgsmodellen mit dem Kürzel L, die es meist nur in China gibt.
Das führte in Peking zu Weltpremieren wie der A-Klasse L Limousine von Mercedes und dem Audi Q5 L, wobei den Schwaben der größere Coup gelungen ist, weil sie mit ihrem kleinsten Modell den Nerv der jungen Chinesen getroffen haben. Schon lange verkauft sich die A-Klasse glänzend, jeder dritte Käufer ist unter 30 Jahre alt. Die neue Limousine wird die Verkaufszahlen nicht einbrechen lassen.
Nicht viel Neues für Europa
Weil sich bei der Autoshow in Peking so gut wie alles um den chinesischen Markt dreht, sind die für Deutschland relevanten Neuheiten schnell erzählt: Auf dem Stand von BMW steht als Highlight der Concept iX3, eine Elektrovariante des X3 mit einer Leistung von 200 kW/272 PS und einem Schnelladeversprechen von unter einer halben Stunde. VW zeigt die Studie I.D. Vizzion, die 2022 kommen und dann autonom fahren können soll.
Volvo verpasste seinem jüngsten Erfolgsmodell eine Plug-in-Variante. Und Lexus bietet mit dem ES 300h ab Januar 2019 auch in Deutschland sowohl eine Hybridvariante, als auch den Normalo ES 300 an. Positioniert als Premium-Limousine in der Mittelklasse, soll die siebte LS-Generation der Luxusmarke von Toyota dazu beitragen, die Verkaufszahlen in Europa von 75.000 anno 2017 bis 100.000 im Jahr 2020 zu steigern.