München, 22.01.2024 (PresseBox) – TÜV SÜD und die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) aus Ottobrunn bei München wollen zukünftig ihre Kompetenzen im Bereich Mobilität bündeln. Dazu haben die Partner am Freitag, 19. Januar 2024, ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Unter dem Arbeitstitel Future Mobility nehmen die Partner die Themen alternative Antriebe, autonomes Fahren, Software-definierte Fahrzeuge, sowie künstliche Intelligenz (KI) in den Blick. Die IABG wird dazu ihre Kompetenzen etwa in den Bereichen Simulation, Cybersecurity und sichere Kommunikationssysteme bereitstellen, TÜV SÜD zum Beispiel seine Expertise bei der Typgenehmigung, Periodischen Technischen Inspektion (PTI) von Fahrzeugen, im Testing und die starke internationale Marke.
„Wir freuen uns sehr über diesen wichtigen Schritt für eine neue Kooperation. Sie ist nicht nur der Beginn einer fruchtvollen Partnerschaft. Wir verfolgen damit auch konsequent unsere Strategie, die digitalisierte und nachhaltige individuelle Mobilität von morgen weiterzuentwickeln“, sagte Patrick Fruth, CEO der TÜV SÜD Division MOBILITY, bei der Unterzeichnung.
Digital und intelligent
Vor dem Hintergrund der Zunahme an Software-definierten Fahrzeugen wird es immer wichtiger, reibungslose Prozesse im Bereich Testing – physisch wie simuliert, Datenbanken und KI sowie Cybersecurity zu etablieren. Für die Hersteller bedeutet das einen Paradigmenwechsel bei Entwicklung, Qualifikation, Fertigung und Flottenbetreuung. ITK-Soft- und Hardware, Sensoren, Antennen, (Fahrzeug-) Daten und KI-Algorithmen werden wichtige kritische Komponenten und müssen speziell qualifiziert und abgesichert werden. Die Expertisen der beiden Unternehmen werden hier eine perfekte Symbiose bilden. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sorgen dabei dafür, dass gemeinsam zu erarbeitende technische Lösungen immer auf dem allerneuesten Forschungsstand basieren werden. Zusammen mit der TU München wird hierzu aktuell auf IABG-Gelände ein Testfeld für intelligente Mobilitätskonzepte errichtet, dessen Nutzung ein zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit sein soll, um gemeinsam und unter Einbindung von Kunden neue Prüfmethoden zu entwickeln und zu erproben.
Professor Dr. Rudolf F. Schwarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der IABG: „Die gemeinsame Mission von IABG und TÜV SÜD ist es, die Sicherheit auch im zukünftig hoch automatisierten und vernetzten Verkehr zu gewährleisten. Mit unseren jeweiligen Schwerpunkten, Funktionssicherheit von Verkehrssytemen bei TÜV SÜD und Sicherheit gegen externe Bedrohungen bei IABG ergänzen wir uns sehr gut und können somit unseren Kunden eine vollumfängliche Qualifizierung anbieten.“
Virtuell und legitimiert
Die virtuelle Simulation spielt im Genehmigungsprozess von Fahrzeugtypen eine immer wichtigere Rolle. Denn nur durch die Simulation wird eine Skalierung der Tests möglich, was wiederum die Basis dafür ist, die Komplexität und Vielfalt der Validierungs- und Homologationsaufgaben sowie die damit verbundenen Szenarien zu beherrschen. TÜV SÜD wird nicht nur seine starke Marke, die rund um den Globus für Sicherheit in der Mobilität bekannt ist, in die Entwicklungs- und Testpartnerschaft einbringen. Das weltweite Know-how und die Zusammenarbeit mit Regierungen und Zulassungsbehörden machen TÜV SÜD zudem zur Schnittstelle zwischen der technischen Fahrzeugentwicklung auf der einen und der Einhaltung internationaler Regulierungen und Standards auf der anderen Seite. Fruth: „Das Wissen unserer Fachleute im Bereich der Periodischen Technischen Inspektion (PTI) und des autonomen Fahrens wird zusätzlich dafür sorgen, dass bereits in der frühen Entwicklung eines Fahrzeugmodells nicht nur die Homologation, sondern der gesamte Lebenszyklus von Beginn an in den Blick genommen wird. Ein klares Plus für OEM.“
Nachhaltig und geprüft
Stichwort alternative Antriebstechnologien: Neben batterie-basierter Elektrizität werden zukünftig E-Fuels und Wasserstoff eine wichtige Rolle als Energielieferant für Fahrzeuge spielen. Auch in diesem Bereich ist die Zusammenarbeit anvisiert. Die Experten von TÜV SÜD begleiten die Entwicklung der Wasserstofftechnologie in Fahrzeugen bereits von Beginn an mit neutralen Sicherheitsbewertungen, Einzelzulassungen von Testfahrzeugen oder bei der Typgenehmigung. Zusammen mit der IABG ist es daher auch geplant, die verschiedenen Wasserstoff- und E-Fuel-Technologien zu erforschen, Testmethoden und Prüfstände zu entwickeln und zu zertifizieren. Hierfür verfügt die IABG über innovative Testanlagen an den Standorten Dresden und Lichtenau, welche die bestehenden Wasserstofflabore von TÜV SÜD hervorragend ergänzen, und in denen wasser-hydraulische Tests bzw. Tests mit kryogenem Wasserstoff durchgeführt werden können. Patrick Fruth: „Wir freuen uns sehr, dass wir auch bei neuen Kraftstoffen mit der IABG kooperieren können. Ein klares Bekenntnis und ein deutliches Signal für unser Engagement in der Konzernstrategie Sustainability.“
Die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) ist ein führendes europäisches Technologie-Unternehmen mit den Kernkompetenzen Analyse, Simulation & Test und Anlagenbetrieb. Der Begriff „Sicherheit“ bildet dabei das thematische Dach des Lösungsportfolios: Funktionssicherheit neu entwickelter High-Tech-Produkte und Verkehrs-mittel (Safety) sowie Sicherheit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft (Security). In diesem Kontext erbringt die IABG technisch-wissenschaftliche Dienstleistungen für private und öffentliche Kunden in den Hauptgeschäftsfeldern Automotive, Information & Kommunikation / Zivile Sicherheit, Mobilität, Energie & Umwelt, Luftfahrt, Raumfahrt so-wie Verteidigung. Die IABG beschäftigt 1.100 hoch qualifizierte Mitarbeiter am Stammsitz in Ottobrunn sowie in kun-dennahen in- und ausländischen Niederlassungen. Die Kundenstruktur setzt sich schwerpunktmäßig zusammen aus renommierten Industrieunternehmen (Hersteller von Luft- und Raumfahrtsystemen, von Automobilen und deren Zu-lieferer) sowie aus wichtigen Bundesministerien (z.B. Bundesministerium der Verteidigung) und verschiedenen Län-derministerien (hier insbesondere Ministerien des Innern).