1978 lief der erste Mercedes-Benz Pkw in Sebaldsbrück vom Band. Heute, fast 40 Jahre später, feiert das Werk Bremen das achtmillionste Fahrzeug. Ein Meilenstein, der vor allem der Verdienst der Mannschaft ist, sagt Standortverantwortlicher Peter Theurer. Das Knacken der Acht- Millionen-Marke wurde deswegen nicht mit einem Jubiläumsfahrzeug, sondern einer Kampagne gefeiert. Unter dem Motto „Dein Gesicht für 8 Millionen“ konnten sich Mitarbeiter mit ihrer persönlichen Geschichte bewerben, die das Werk charakterisieren.
Mit mehr als 12 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Mercedes-Benz Werk Bremen größter privater Arbeitgeber der Region. Aktuell werden am Standort zehn Modelle produziert: Die Limousine, das T-Modell, das Coupé und das Cabriolet der C-Klasse, das Coupé und Cabriolet der E-Klasse, der Geländewagen GLC, das GLC Coupé sowie die beiden Roadster SLC und SL. Als Lead-Werk steuert das Werk Bremen die weltweite Produktion der C-Klasse und des GLC. Fahrzeuge „Made in Bremen“ werden bis Ende des Jahrzehnts die ganze Bandbreite an Antrieben abdecken – vom klassischen Verbrennungsmotor über Plug-in-Hybride bis zu Brennstoffzellen- und Elektrofahrzeugen.
Die acht Themen der Mitarbeiterkampagne reichen von produktionsnahen Themen wie Lead-Werk, Flexibilität und Industrie 4.0 hin zu kulturellen Aspekten wie Vielfalt, Talente von morgen, Mitarbeiter der ersten Stunde oder Lernende Fabrik.
Hier Zitate der Kampagne:
Von Bremen in die Welt: Wolfgang Krüger hat den Produktionsverbund der C-Klasse auf vier Kontinenten mitaufgebaut und ist seitdem in ständigem Austausch mit Kollegen aus Südafrika, China und den USA. „Für mich ist es jeden Tag faszinierend, Teil des weltweiten Produktionsnetzwerks mit seiner technischen, organisatorischen, sprachlichen und vor allem auch kulturellen Vielfalt zu sein.“
Neue Sterne: Diethmar Korn ist Teil des Bremer Anlaufteams und kümmert sich mit darum, dass neue Modelle nahtlos in die Produktion integriert werden. Dabei müssen verschiedene Gewerke koordiniert und der Austausch untereinander gefördert werden – vom Presswerk über die Logistik bis hin zur Montage. Aktuell arbeitet sein Team auch an der Integration des Elektrofahrzeugs EQC, das 2019 auf den Markt kommt. „Das schönste ist, am Ende das Fahrzeug auf der Straße zu sehen. Das macht einen sehr stolz.“
Vielfalt als Stärke: Paul Dick ist Ausbildungsmeister und begegnet dem Thema Vielfalt täglich in der betrieblichen Bildung. Um interkulturelle und soziale Kompetenzen zu stärken, gestaltet er mit seinen Azubis im Projekt „Vereint unterm Stern“ mit zehn geflüchteten Jugendlichen einen Entwicklungs-Workshop in sozialen Einrichtungen. Dabei arbeiteten junge Menschen aus 15 verschiedenen Nationen Hand in Hand. „Es macht großen Spaß, solche Projekte im Namen des Sterns für Bremen durchzuführen.“
Talente von morgen: Henrick Hübner ist Meistervertreter und Gruppensprecher in der Montage. In dieser Position steht er in engem Kontakt zur Mannschaft und bildet die Schnittstelle zu den Führungskräften. Angefangen hat er im Werk als Azubi. „Einer von 8 – das ist toll! Ich hoffe ich kann andere junge Menschen hier im Unternehmen begeistern, sich weiter zu entwickeln und Herausforderungen anzunehmen“
Mitarbeiter der ersten Stunde: Herbert Schwarz war schon 1978 beim Produktionsstart des ersten Mercedes-Benz Pkw in Bremen mit dabei. Sein symbolisches Leuchtturmprojekt ist der Aufbau und Erhalt der werkshistorischen Fahrzeugsammlung, die Fahrzeuge vom Lloyd bis zum GLC enthält. „Mitarbeiter der ersten Stunde, sowohl beim Start des S 123 als auch vorher beim Hanomag-Henschel sowie dem „Transporter Neu“ zu sein, erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn es dann heißt ‚40 Jahre Pkw Made in Bremen‘.“
Vollflexible Produktion: Jedes Fahrzeug aus Bremen wird individuell nach Kundenwunsch ausgestattet und ist deswegen ein Unikat. Tobias Koch und seine Kollegen kümmern sich darum, dass alle Produktionsbereiche untereinander optimal synchronisiert sind und die bestellten Fahrzeuge termingerecht zum Kunden gelangen. Dabei kommt es auf planerisches Geschick und gute Koordinationsfähigkeiten an. „In Bremen werden die Themen direkt und systematisch angegangen und man findet sehr schnell Unterstützung. Das ist ein wichtiger Grund für den Erfolg der Bremer Mannschaft.“
Digitalisierung und Industrie 4.0: Dennis Wendt ist Prozessingenieur in der Werkzeugeinführung und beschäftigt sich mit dem 3D-Druck von Kleinbetriebsmitteln. Additive Verfahren sind eine wichtige Zukunftstechnologie im Kontext von Industrie 4.0. Komplexe Komponenten können schnell und unkompliziert gedruckt, zusammengebaut und den Kollegen ans Band geliefert werden. „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung und sind sehr stolz darauf, mit unseren Montagehilfen und Einstelllehren einen Beitrag zur Effizienz, Flexibilität und Qualität in der Produktion zu leisten. Unsere Kollegen in immer wieder neuen Anwendungsfällen zu unterstützen, bereitet viel Freude.“
Lernende Fabrik: Torben Mülchen ist Gründer des so genannten „Digital Factory Lab“, einer Startup-Keimzelle im Konzern. In der werkseigenen Ideenwerkstatt können Mitarbeiter Zukunftsprojekte unter Startup-ähnlichen Bedingungen schnell und agil umsetzen. „Ich bin sehr stolz auf unser Werk und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir den Wandel in der Automobilindustrie proaktiv mitgestalten.“ (ampnet/Sm)