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Aus dem M3 Coupé ist der M4 geworden; erwachsener und langweiliger ist das Auto deshalb nicht. Erst recht nicht in seiner jüngsten Ausprägung: Ganz im Geiste des M3 CSL der Baureihe E46 und des M3 GTS auf Basis des E90 stellen die Bayern jetzt die Studie eines neuen GTS-Modells vor, das auf dem aktuellen M4 basiert. Vorgestellt wird der Bolide im Umfeld des Concours d’Elegance im kalifornischen Pebble Beach – inmitten von Supersportwagen, wie er einer sein möchte, und von Klassikern, zu denen er irgendwann einmal gehören wird.

Mit seiner Lackierung in Frozen Gray Dark metallic, unterstrichen durch Akzente in Acid Orange, wirkt der M4 aggressiv und bedrohlich. Das Auto ist konsequent für den Wettbewerbseinsatz auf der Rennstrecke entwickelt, soll aber straßentauglich sein.

Die BMW-Hochleistungs-Tochter M GmbH in Garching hat die Chance genutzt, sich nicht nur als Sub-Marke für Fahrspaß, sondern auch als Technologieführer zu präsentieren. Wichtigstes Merkmal dabei ist die Wassereinspritzung, ein von der Tuning-Szene inspiriertes und aufwendig verfeinertes Konzept. Damit können Leistung und Effizienz des S55-Dreiliter-Reihen-Sechs-Zylinder-Motors erheblich gesteigert werden. Die heruntergekühlte Ansaugluft erlaubt es nämlich, den Ladedruck der Turbolader anzuheben und den Zündzeitpunkt nach vorn zu ziehen.

Noch quantifiziert BMW das derart erreichte Power-Plus nicht, bei jüngst unternommenen Prototypen-Fahrten in einem BMW 1er mit Wassereinspritzung konnten wir die Wirkung des Systems jedoch deutlich spüren. Übrigens wird der M4 GTS vermutlich nur das erste einer Reihe von Modellen sein, die mit dem System ausgerüstet werden.

Um die Leistung auf die Straße zu bringen, ist das Concept M4 GTS mit Michelin Sport Cup 2-Reifen der Dimension 265/35 R19 vorn und 285/30 R20 hinten ausgerüstet; sie sind auf geschmiedete Leichtmetallräder aufgezogen, die auf die symbolträchtige Bezeichnung „666 M“ hören. Um die Aerodynamik zu verbessern, verfügt das Modell über eine Kohlefaser-Haube mit großer Luftöffnung sowie einen händisch einstellbaren Splitter vorn und Heckflügel hinten.

Noch ein weiteres Detail unterstreicht den Anspruch von BMW auf Technologieführerschaft: Das Concept M4 GTS ist mit Rückleuchten in OLED-Technik ausgestattet. Die nur 1,4 Millimeter starken Module winden sich schlangenförmig in der bekannten Rückleuchte des M4 und sorgen damit für einen ungewöhnlichen Effekt.

Derzeit ist der M4 GTS eine Studie – die für BMW den angenehmen Nebeneffekt bietet, dem kommenden Mercedes-AMG C 63 Coupé ein wenig die Bühne streitig zu machen. Eine Kleinserie könnte schon nächstes Jahr auf den Markt kommen. Mit seinem Strauß an anspruchsvollen Technologien ist er ein Paukenschlag – und eine schöne Visitenkarte für M-Chef Frank van Meel, der noch relativ frisch im Amt ist. (ampnet/jm) Foto: Auto-Medienportal.Net/BMW