Volkswagen und Porsche werden in diesem Jahr nicht mehr fusionieren. Nur wenige Tage vor Beginn der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt meldet die Volkswagen AG am Donnerstagabend, der Vorstand der Volkswagen Aktiengesellschaft sei nach Gesprächen mit der Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) zu der Überzeugung gelangt, dass die angestrebte Verschmelzung mit der Porsche SE innerhalb des in der Grundlagenvereinbarung vorgesehenen Zeitrahmens nicht umsetzbar sei. Alle Beteiligten halten dennoch an dem Ziel fest, den integrierten Automobilkonzern mit Porsche zu schaffen.
Hintergrund sind die Unsicherheiten, die sich aus den laufenden Verfahren und Klagen gegen die Porsche SE in Deutschland und den USA wegen behaupteter Marktmanipulation ergeben. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei es – so Volkswagen – nicht mehr zu erwarten, dass diese rechtlichen Hürden rechtzeitig aus dem Weg geräumt werden. Zu der Einschätzung des Vorstands habe auch eine Indikation der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Dauer des Ermittlungsverfahrens beigetragen. Eine Quantifizierung der wirtschaftlichen Risiken im Rahmen einer Verschmelzung und damit eine Bewertung der Porsche SE für die Ermittlung des Austauschverhältnisses sind aus Sicht von Volkswagen zum gegenwärtigen Zeitpunkt deswegen nicht möglich.
In den kommenden Wochen wird der Vorstand der Volkswagen AG analysieren, ob neben den in der Grundlagenvereinbarung fest vereinbarten Put-/Call-Optionen weitere Handlungsmöglichkeiten bestehen, um das Ziel des integrierten Automobilkonzerns mit Porsche zu erreichen. Die Ergebnisse sollen dem Aufsichtsrat noch in diesem Jahr erläutert werden. (ampnet/Sm)