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Hilden, 28.05.2025 (PresseBox) – In den sechs Beiträgen der OT-Session „Digitalisierung in der Oberflächentechnik“ am Vormittag des 25. Septembers 2025 dreht sich alles um die digitale Transformation. Denn wie fast alle Industriezweige, steht auch die Galvano- und Oberflächentechnik vor der Herausforderung, sich weiterzuentwickeln und Produktions- und Geschäftsprozesse digital abzubilden – für mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Qualität. 

Ob die digitale Transformation funktioniert und die gewünschten Effekte erzielt, hängt nicht nur vom Vorhandensein von Sensorik, Datenmenge oder KI-Algorithmen ab. Wesentlich ist die gewählte Digitalisierungsstrategie und das Zusammenwirken aller handelnden Akteure. 

Ein Beitrag der Session behandelt das Thema nicht in der Tiefe der Details, sondern auf einer strategischen, unternehmensplanerischen Ebene: Nach einer allgemeinen Standbestimmung der Digitalisierung im gesamten industriellen Zusammenhang und einem Überblick über wichtige Zielsetzungen einer weitergehend digitalisierten Fertigung geht er auf Möglichkeiten und Wege zur digitalen Galvanik ein. Anhand konkreter Handlungsempfehlungen wird dargestellt, wie Galvaniken ihren eigenen Weg – ihre Roadmap – der Digitalisierung gestalten und nutzen können. 

Die IT-Architektur in der Produktion ist Inhalt eines weiteren Vortrags. Er zeigt einen ganzheitlichen, modell-unterstützten Entwicklungsansatz auf, der die bestehende IT-Systemlandschaft berücksichtigt und sie in die Planung und Umsetzung der neuen IT-Architektur einbezieht, um eine nahtlose Integration und effiziente Unterstützung der Geschäftsprozesse zu gewährleisten. 

In einem Vortrag wird ferner ein prototypischer Digitalisierungskreislauf präsentiert, der von der Analyse der Problemlage über konzeptuelle Wissensmodelle bis zur KI-Modellierung führt. Der Ablauf wird am Beispiel eines galvanischen Zink-Nickel-Beschichtungsprozesses skizziert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf menschlichem Expertenwissen. Es werden methodische Ansätze präsentiert, die als Bindeglied zwischen Fachexperte und Digitalmodell fungieren. 

Ebenfalls für den Bereich Produktion bzw. Qualitätssicherung wird ein neues photothermisches Prüfverfahren vorgestellt, das es erlaubt, die Schichtdicke von endlos langen Flächen sowie bewegten Objekten zu messen, ohne dabei mit den Bauteilen mitfahren zu müssen.

Um die Nutzung erfasster Daten geht es in einem weiteren Beitrag. Mit Schwerpunkt Produktionstechnik wird ein Überblick zu sinnvollen Schritten auf dem Weg zu datenbasierten Lösungen dargestellt. Anhand von Beispielen aus Entwicklungsarbeiten, zum Beispiel der im Rahmen des Projekts „SmARtPlaS“ aufgebauten produktionsnahen Lerngalvanik am Fraunhofer IPA, und industrieller Praxis werden Use Cases und resultierende Mehrwerte für die Produktion dargestellt.

Digitalisierung verspricht auch die Automatisierung der Verwaltung und damit die Entlastung der Mitarbeiter von diesen unproduktiven Prozessen. Der Weg dorthin ist allerdings insbesondere für kleine Unternehmen ein Dilemma: Standardsoftware ist zu allgemein, spezielle Branchensoftware kostspielig, individuelle Programmierung durch Softwarehäuser meist unerschwinglich. Ein Vortrag zeigt hier einen anderen Weg auf, der ohne besondere Programmierkenntnisse den Übergang von Excel-Dateien zu serverbasierten Datenbanklösungen erlaubt, so einen schrittweisen Übergang zur Automatisierung von Datenverarbeitungsprozessen ermöglicht und schnellen Nutzen ohne Ahängigkeiten bringt.

Hilden, 01.07.2024 (PresseBox) – Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet auch für die Galvano- und Oberflächentechnik neue Möglichkeiten, stellt Unternehmen aber auch vor neue Herausforderungen. Sechs Vorträge der #OTLeipzig24 befassen sich daher am Nachmittag des 12. September 2024 mit dem Thema Digitalisierung, Automatisierung und KI.

In Sachen Digitalisierung ergeben sich für unterschiedliche Unternehmensbereiche unterschiedliche Anforderungen und Lösungen, gleichzeitig bieten sich Chancen zur Effizienz- oder Qualitätssteigerung.

Mit der Leistungssteigerung von Bestandsanlagen durch den Einsatz moderner KI-gestützter Automatisierungstechnologie befasst sich der Auftaktvortrag der Session. Häufig werden moderne Steuerungs- und Automatisierungstechnologien in Zusammenhang mit dem Neubau von hochkomplexen Anlagen in Verbindung gebracht. Jedoch können auch Bestandsanlagen durch eine Umrüstung auf moderne Technologien eine Leistungssteigerung erfahren. Es schließt sich ein Beitrag zur elektrochemischen Steuerung der Prozessschritte Entfetten, Beizen und Passivieren bei der galvanischen Herstellung von ZnNi-Überzügen an. Die im internationalen ZIM-Projekt „MONACO-PLATE“ entwickelte Sensorik liefert einen grundlegenden Beitrag zur Digitalisierung galvanotechnischer Prozesse.

Während Prozesszeiten und -temperaturen vollautomatisiert und oft sehr präzise eingehalten werden, kommt es bei der Zusammensetzung von Prozessmedien oft zu signifikanten Schwankungen, die sich in Qualitäts- und Ressourcenkosten niederschlagen können. Die richtige Badpflege erfordert meist hochqualifiziertes Personal und teure technische Ausstattung. Ein Vortrag zum digitalen Elektrolytmanagement gibt einen Einblick in mögliche Optimierungspotenziale und Lösungsansätze, um Ziele im Bereich Kosteneinsparungen, Qualitätsverbesserung und Prozess-Know-how nachhaltig zu erreichen.

Daten und Datenverfügbarkeit sind eine Basis der digitalisierten Galvanotechnik, ein Mehrwert ergibt sich aber erst durch deren gezielte Nutzung wie beispielsweise durch konkrete Datenanalysen oder zukünftig verstärkt auch durch maschinelles Lernen und KI. Vorgestellt wird das vom BMBF geförderte Projekt „SmARtPlaS“, im Zuge dessen am Fraunhofer IPA eine Lerngalvanik für die Entwicklung und Pilotanwendung von Industrie 4.0-Ansätzen für Galvanotechnik aufgebaut wurde. Die Forschungs- und Demonstrationsumgebung bildet wichtige Aspekte einer galvanischen Produktion im Kontext von Industrie 4.0 ab und dient als Plattform zur Datenerfassung verschiedenster Prozess- und Produktionsdaten, welche dann für eine weitere Nutzung und die Entwicklung von Anwendungen zur Generierung von Mehrwerten zur Verfügung stehen.

Es schließt sich ein Beitrag zu den aktuellen Ergebnissen des ebenfalls vom BMBF-geförderten Projektes KI-InGatec an, das den Ansatz verfolgt, eine KI-basierte messtechnische Systemlösung für die industrielle Galvanotechnik zu entwickeln, mit der eine Vielzahl für die Digitalisierung galvanotechnischer Produktionsprozesse relevanten Prozessparameter kostengünstig und in ausreichender Genauigkeit bereitgestellt werden können.

Lohnveredler stehen im Rahmen der Digitalisierung vor einer Vielzahl von Möglichkeiten, wie sie ihren Betrieb optimieren können. Welche davon konkret in Frage kommen, ist von Veredler zu Veredler unterschiedlich. Der abschließende Vortrag zeigt auf, wie der Einstieg in die Digitalisierung für Lohnveredler aussehen kann und wie sich innovative Lösungen in bereits digitalisierte Prozesse einfügen lassen.